Übergewicht

  1. Bedeutet Übergewicht gleichzeitig einen zu hohen Cholesterinspiegel?
  2. Wie wird Übergewicht definiert?
  3. Welche Rolle spielt die Fettverteilung?

 

1. Bedeutet Übergewicht gleichzeitig einen zu hohen Cholesterinspiegel?

In bevölkerungsweiten Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß mit zunehmendem Übergewicht die Cholesterinkonzentration mäßig ansteigt, bei sehr deutlichem Übergewicht sich jedoch wieder durchschnittlich niedrigere Cholesterinkonzentrationen finden. Im Einzelfall kann durch Gewichtsreduktion unter Umständen eine deutliche Senkung der Cholesterinkonzentration erreicht werden. In diesen Fällen handelt es sich um die sogenannte gewöhnliche (polygene) Hypercholesterinämie, bei der die Entwicklung von Übergewicht zu Manifestation der Fettstoffwechselstörung geführt hat. Die typische Fettstoffwechselstörung bei Übergewicht ist eine Hypertriglyceridämie, bedingt durch die bereits bei geringem Übergewicht vorhandene eingeschränkte Insulinempfindlichkeit. Obligat findet sich bei Übergewicht eine erniedrigte HDL-Cholesterinkonzentration. Zur Erhöhung einer erniedrigten HDL-Cholesterinkonzentration ist daher bei Übergewichtigen das Anstreben des Normalgewichts eine wichtige therapeutische Maßnahme.

2. Wie wird Übergewicht definiert?

Es gibt 3 verschiedene Möglichkeiten:

  1. Bezugnahme auf das sogenannte Normalgewicht nach Broca:
    Körpergröße in cm minus 100.
  2. Beurteilung nach dem Körpermassenindex
    (Body Mass Index = BMI) .
    Körpergewicht in kg : Körpergröße in qm = BMI
    Übergewicht hat ein eigenständiges Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei einem BMI > 27,8 kg/qm bei Männern und > 27,3 kg/qm bei Frauen.
  3. Vergleich mit Gewichtstabellen. Häufig wird dabei zwischen leichtem, mittlerem und schwerem Knochenbau unterschieden.

3. Welche Rolle spielt die Fettverteilung?

In epidemiologischen Studien konnte gezeigt werden, daß sowohl übergewichtige Männer als auch Frauen mit vorwiegend im Bauchbereich verteiltem Fettgewebe (androide Fettverteilung) ein höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankung aufweisen als jene, die das Fettgewebe vorwiegend im Hüftbereich haben (gynoide Fettverteilung). Interessanterweise war das Risiko bei Aterosklerose ähnlicher Fettverteilung nicht nur bei übergewichtigen, sondern auch bei normalgewichtigen Personen erhöht. Ein einfaches Maß zur Ermittlung der Fettverteilung ist das Verhältnis Taillen-/Hüftumfang. Es sollte bei Frauen kleiner als 0,85 und bei Männern kleiner als 1.0 sein.